Ein sehr schöner und äußerst abwechslungsreicher Streckenabschnitt, des Bergischen Weges, ist der ca. 16 km langen Wanderweg von Bergisch Gladbach nach Altenberg. Zwar wird schnell klar, warum der Bergische Weg so heißt, wie er heißt, aber eines ist gewiss, die Anstrengung lohnt sich, denn belohnt wird man mit wunderschönen Weitsichten, urigen Bachläufen, dichten Wäldern und spannenden Sumpfgebieten …
Auch heute habe ich mich trotz Sturmwarnung wieder auf „Schusters Rappen“ begeben, um von Bergisch Gladbach nach Altenberg zu wandern. Der Weg führt zunächst hinter dem Strunde-Gewerbegebiet vorbei zur Papiermühle „Alte Dombach“, bei der man gleich in ein gemütliches Café einkehren könnte, wäre man nicht gerade erst losgewandert.
Das Entenhaus hat wohl auch schon einmal bessere Tag gesehen 😉 ©entdecker-greise.de
Also geht es weiter, immer an der Strunde entlang nach Gut Schiff, vorbei am Alten Freibad nach Herrenstrunden. Hier kreuzt der Bergische Weg (eigentlich ist es hier noch einer der Zuwege) den Lyrikpfad, was mich als leidenschaftlicher Lyrik-Fan natürlich besonders begeistert. Hinter dem Teich beginnt der steile Anstieg nach Altehufe und spätestens hier befindet man sich schon auf einer der direkten Teilstrecken des 262 km langen Weitwanderweges, der vom Ruhrgebiet quer durch das Bergische Land, über das Siebengebirge bis nach Königswinter führt. (Allerdings laufe ich mal wieder entgegen dem Mainstream, genau in die entgegengesetzte Richtung 😉 macht aber nichts, ist wie zu erwarten genau so schön!)
In Altehufe verläuft der Weg ein kleines Stück an der B506 entlang, bevor er in Richtung Schallemich steil nach links abfällt und durch einen Wald hinab ins Tal führt. In Schallemich angekommen findet man linke Hand die Werkstatt der Keramikmeisterin und –gestalterin Brigitte Weitzer-Weitzell, die wunderschöne Gebrauchs- und Ziergegenstände aus Ton herstellt.
Weiter dem Bergischen Weg folgend wandere ich nach rechts ein Stück der Straße entlang, um dann wieder links in ein Waldgebiet Richtung Pisterhausen abzubiegen. Dort angekommen verläuft der Weg erst rechts und dann wieder links Richtung Scheuren. Hier führt ein relativ steiler Weg durch den Wald hinauf nach Scheuren, wo sich auf der Hauptstraße mit dem Café Restaurant Heuser eine erneute Einkehrmöglichkeit findet, die ich aber auch links liegen lassen, weil ich mir natürlich wieder leckeres und gesundes Proviant mitgenommen habe und es einfach köstlich finde, das draußen an irgendeinem schönen Fleckchen im Wald zu genießen. 😉
An einer Bushaltestelle führt links ein kleiner schmaler Pfad zwischen Häusern und Gärten hindurch wieder in den Wald. Der Weg ist wirklich herrlich abwechslungsreich und immer wieder finden sich idyllische Plätzchen, an denen man sich ausruhen kann und die zum Verweilen einladen. Auf einer Anhöhe haben freundliche Anwohner sogar eine Art Strandkorb aufgebaut, auf dem sich müde Wanderer von ihren Anstrengungen erholen können.
Irgendwann, so ca. 3-4 km vor Altenberg verläuft der Bergische Weg parallel zu einem Waldlehrpfad. Auch das ist eine gelungene Abwechslung, zumal es hier alte Mühlen, unterschiedlichste Bäume u.v.m. zu entdecken gibt.
Ein Stück meines Weges ist von einem Mühlenteich, der über seine Ufer getreten ist sogar überflutet, … ich liebe so kleine, leicht zu überwindende Hindernisse! Das macht richtig Spaß!
Weiter geht es den Weg entlang, der jetzt etwas erhöht verläuft, sodass ich weiter unten einen schön geschwungenen Bachlauf verfolgen kann. Es ist so entspannend sich auf diese Weise stundenlang an der frischen Luft und in der freien Natur zu bewegen. Unterwegs sehe ich ein altes, halb zerfallenes Holztor und aus Blödsinn überlege ich, ob dies möglicherweise das Tor zum Glück sein könnte? … Wie auch immer … momentan fühle ich mich jedenfalls, angesichts dieser herrlichen Wanderstrecke sehr glücklich, und muss das Tor daher gar nicht passieren … 😉 … auch eine schöne Erkenntnis, wie ich finde.
Die letzten drei km bis zum Altenberger Dom werden noch einmal richtig schön und spannend! Erst führt eine steile Treppe hinab zu einem Bachlauf, um diesen dann über eine Holzbücke zu überqueren. Dann folgt ein kleines Sumpfgebiet, das man nur über die Planken eigens hierfür angelegter Holzstege überwinden kann. Richtig schön! Eigentlich kenne ich solche Abschnitte hier im Bergischen gar nicht, sondern eher vom Eifelsteig und vom Hohen Venn. Daher freut mich diese kleine Überraschung hier um so mehr ;-).
Der Rest des Weges führt in Schleifen durch ein schönes Waldgebiet, immer mit Blick auf einen kleinen Bachlauf im Tal. Dann noch eine kurze Steigung und ich kann schon den Altenberger Dom sehen. Toll! Hat mal wieder richtig Spaß gemacht und kann ich Euch zum Nachwandern nur empfehlen!
Wer jetzt noch Reserven hat, der kann natürlich einen Rundwanderweg daraus machen und über Odenthal und Vosswinkel die Runde komplettieren, doch ich muss sagen, mir reicht es für heute und ich bin dankbar für meinen privaten Wandertransfer, den ich vorher für mich verabredet habe 😉 … außerdem freue ich mich schon auf die von meiner Tochter frisch gebackene Pizza, die zu Hause bestimmt schon auf mich wartet 😉
Euch ganz viel Spaß beim Nachwandern, und wenn Ihr noch mehr Wanderanregungen sucht, dann schaut doch mal in diese Artikel rein …
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