Es muss ja nicht immer gleich die Riesenwanderung sein – manchmal reicht es auch schon sich für ein oder zwei Stündchen den Wind um die Nase wehen zu lassen, mit einer lieben Freundin ein wenig zu erzählen und dabei ganz gemütlich von (Traum-)Schloss zu (Traum-)Schloss zu wandern. Im Bergischen Land kann man genau das auf dem Bensberger Schlossweg. Klein, aber fein und man erlebt auch hier noch die eine oder andere Überraschung …
Los geht es mal wieder bei Schloss Bensberg und von hier aus auch wieder hinab ins wunderschöne Milchborntal, das mir bei einer meiner vorherigen Wanderungen schon so gut gefallen hat. Diesmal begleitet uns Maja auf unserer Wanderung, die den Weg dann gleich auch mindestens zwei- bis dreimal läuft, weil sie mal vor uns und dann wieder hinter uns unterwegs ist. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Carda noch dabei war und es ebenso handhabte. Wie gut, dass wir diese Zeiten so intensiv genutzt haben, wobei ich mich natürlich auch heute noch genauso über unsere kleinen „Qualitätsrunden“ freue, die wir gemeinsam gehen können …
Am Sportplatz vorbei gelangen wir ins Waldgebiet des Milchborntals und halten uns rechts Richtung Milchborntalweiher. Die dunkle türkise Farbe des Wassers fasziniert uns schon von Weitem. Wir wandern links am Milchborntalweiher vorbei, um etwa auf halber Strecke links wieder von dem Waldweg abzubiegen und einer Streckenführung zu folgen, die ich wirklich liebe … ursprünglich und ganz naturbelassen …
Es geht ein Stück bergauf, wo wir die kleine Straße am Naturfreundehaus Hardt kreuzen, um dann gleich wieder bergab Richtung Kaltenbroich zu wandern. Kaltenbroich ist eigentlich ein schönes kleines bergisches Dörfchen, jedoch mit ein paar doch schon ein wenig merkwürdig anmutenden „Besonderheiten“. Irgendwie scheinen sich hier ein paar alte Trapper und Abenteurer niedergelassen zu haben, die sich ihr Umfeld dann eben auch dementsprechend gestaltet haben. Schon witzig und vor allem vollkommen unerwartet, trifft man hier auf eine Art Ranch, mit „Ponyexpress“ und allerlei anderem Sammelsorium. 😉
Weiter geht es von hier aus links, Richtung Schloss Lerbach. Doch bevor wir das Schloss erreichen, entdecken wir noch eine weitere kleine Kuriosität – eine „Milchzapfstation“. … Habt Ihr auch noch nicht gehört? … Kannte ich vorher auch noch nicht. 😉
Die „Milchzapfstation“ gehört zu Gut Lerbach und wird dort unterhalten von der Familie van Elst, die ihren Hof bereits in der dritten Generation bewirtschaften. Die artgerechte Haltung von Kühen und Hühnern wird hier groß geschrieben, sodass man hier – wie ich finde – guten Gewissens einkaufen kann, und zwar frische Milch, naturbelassen und unbehandelt und Eier, von freilaufenden Hühnern.
Für Wanderer aber ist eben diese „Milchzapfstation“ besonders prima, denn hier kann man sich die gut gekühlte Milch gleich in eine Flasche selbst „zapfen“ und natürlich auch gleich verzehren. Auch die Flaschen gibt’s in diesem Automaten, wahlweise mit oder ohne Kakaopulver. … Ist doch eine wirklich geniale Idee und ich stelle mal wieder fest, wie vieles ich – selbst in meiner nächsten Nachbarschaft – erst durch das Wandern kennenlerne. Slow Travel erscheint mir daher mehr und mehr als die wirklich beste Form – und hohe Kunst des Reisens!
Weiter geht es zu Schloss Lerbach, denn schließlich heißt die Tour ja Bensberger Schlossweg. – Schloss Lerbach zählte bis zum vergangenen Jahreswechsel noch zu den Multitalenten, unter den Schlössern. So war es gleichermaßen denkmalgeschütztes Schloss, Hotel und Gourmet-Restaurant in einem. Zurzeit jedoch stehen Renovierungsarbeiten im Vordergrund und es bleibt abzuwarten, was für die weitere Nutzung des ehemaligen Wasserschlosses vorgesehen ist.
Weiter dem Bensberger Schlossweg folgend lassen wir Schloss Lerbach rechts liegen und wandern links wieder in den Wald hinein. Auch hier finden sich wieder einige Überraschungen, die zumindest ich hier nicht erwartet hätte. Wir gelangen zu einem österreichischen Denkmal, welches an gefallene österreichische und französische Soldaten erinnert, die hier während der napoleonischen Kriege ihr Leben lassen mussten. … Wie oft ich nun schon mehrere hundert Meter weiter die Straße entlang gefahren bin, ohne auch nur das geringste hierüber zu wissen. Schon erstaunlich, was man auch über die eigene Region noch so alles erfahren kann … nur allein dadurch, das man sich einmal auf aunderen, als den üblichen Wegen bewegt.
Langsam nähern wir uns dann auch schon dem Ende des Rundweges. Schön war es, besonder weil die Streckenführung in weiten Teilen über wunderbar naturbelassene Wege führt. Das es vieles zu entdecken gibt habe ich bereits erwähnt und das jeder anders wahrnimmt zeigt mir das schöne Bild, dass mir meine liebe Wanderbegleiterin nach unserer Tour zuschickt …
… diese schöne Feder hatte ich glatt übersehen … Danke liebe Sarah!
Lust auf ähnliche Wandervorschläge? Dann schaut doch mal hier vorbei … ich wünsche Euch viel Spaß beim Entdecken und Nachwandern!
Pingback: Wanderevent Bergische 100 und Bergische 50 | Entdecker(g)reise
Pingback: Vom Altenberger Dom zur Großen Dhünntalsperre | Entdecker(g)reise
Pingback: Von Overath nach Much auf dem Bergischen Weg | Entdecker(g)reise
Pingback: Wasserlandroute über die Dhünnhochfläche | Entdecker(g)reise
Pingback: Bergische Streifzüge - Steinhauerpfad | Entdecker(g)reise