Abenteuer – so ein großes Wort, in dem so viele unterschiedliche Bedeutungen mitspielen. Aber was bedeutet es denn nun wirklich, wenn man als Ü40er davon spricht, auf der Suche nach Abenteuern zu sein?
Bei vielen schwingen in diesem Zusammenhang sicherlich gleich Gedanken an Midlifecrisis und mehr oder weniger peinliche ältere Herrschaften mit, während man bei jüngeren Menschen eher an waghalsige, möglicherweise sogar riskante Unternehmungen wie Bungeejumping, Reisen in gefährliche Länder oder Gebiete o. ä. denkt. Doch all das sind nur Stereotypen und die geben bekannterweise nie die ganze Wahrheit wieder.
In dem einen oder anderen Fall vielleicht sogar nicht ganz unbegründet, aber grundsätzlich und wertneutral betrachtet sind Abenteuer sicherlich in erster Linie vor allem sehr individuelle Unternehmungen und Erfahrungen, die in engem Bezug zum Erlebenden stehen.
Ein Erlebnis wird dann subjektiv als ein Abenteuer empfunden, wenn es den eigenen, ganz individuellen Werte- und Erfahrungskontext verlässt und zu neuen Erfahrungen, bisweilen auch zu neuen Fähigkeiten und Kompetenzen führt. Kurz: Abenteuer sind subjektiv, eine Form der individuellen Empfindung und führen in der Regel zu einer Erweiterung des individuellen Erfahrungskontextes … und das ist spannend und gibt uns das Gefühl von Lebendigkeit, denn Entwicklung ist ein maifester Bestandteil unseres Lebens.
Susi Maier von „Black Dots White Spots“ hat es in Ihrem inspirierenden Artikel „Was ist eigentlich Abenteuer?“ folgendermaßen zusammengefasst: „Es geht darum, etwas Neues zu wagen, das man noch nie gemacht hat. Um eine Herausforderung. Und darum, was das dann mit einem macht. Es geht darum, die eigene Komfortzone zu verlassen. Sich auf etwas Neues einzulassen, von dem man noch nicht weiß, wie es werden wird und was einen erwarten könnte. Etwas, das man noch nicht kennt, etwas, das einen überraschen könnte, was einem womöglich schwierig erscheint. Etwas, dessen Ausgang ungewiss ist, das man unter Umständen (bzw. ziemlich sicher) nicht kontrollieren kann. (Susi Maier, 09.12.2013 http://www.blackdotswhitespots.com/2013/12/09/was-ist-eigentlich-abenteuer/)“
Was sind Abenteuer aber nun für mich ganz persönlich, denn schließlich habe ich ja bereits kleine und große Abenteuer, die ich selbst erleben, zu denen ich aber auch inspirieren möchte, in meinem Blog: ENTDECKER(G)REISE, in Aussicht gestellt?
Manchmal ist es für mich schon ein Abenteuer, mehr oder weniger ungeplant, zu einer Wanderung aufzubrechen. Ganz unspektakulär eigentlich, aber dennoch birgt ja gerade das Ungeplante so mancherlei Überraschungen in sich. Beispielsweise habe ich meinem Mann einmal, zu seinem Geburtstag, morgens die Wandersachen rausgelegt und ihn aufgefordert sich einfach überraschen zu lassen. Geplant hatte ich lediglich mich gemeinsam mit ihm zum Eifelsteig zu begeben. Alles andere war unbekannt und damit -für uns beide- ein Abenteuer. Wir fuhren nach Roetgen, in der Nähe von Aachen, stellten das Auto ab und machten uns auf den Weg. Unterwegs kehrten wir ein oder machten irgendwo, an Stellen, die uns besonders gut gefielen, eine Rast. Als wir später am Nachmittag das Gefühl hatten genug gelaufen zu sein, suchten wir uns eine Unterkunft für die Nacht und nach einem guten Frühstück am Morgen machten wir uns erneut auf den Weg. Insgesamt hatten wir ein verlängertes Wochenende dafür Zeit und für uns war dieser kleine Ausflug dennoch ein großes Abenteuer!
Nichts war – ganz im Gegenteil zu unserem Alltag – durchgeplant und durchstrukturiert. Es war uns vorher nicht klar, was genau uns erwart. Ob und wenn ja, welche Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke lagen, wo wir übernachten würden und ob wir überhaupt eine Übernachtungsmöglichkeit finden würden. Es war herrlich und ein bisschen fühlten wir uns wie große Entdecker. J Nicht nachvollziehbar? Probiert es einfach mal aus, ihr werdet sehen, es ist ein riesen Spaß!
Als nächstes Abenteuer steht bei mir das „Couchsurfen“ auf der Agenda. Wer es schon einmal oder vielleicht auch schon öfter gemacht hat, dem entlockt das vielleicht nur ein müdes Gähnen, aber für mich ist das ein echtes Abenteuer, denn ich habe es noch nie gemacht. Ich denke für viele in meinem Alter dürfte der Gedanke das „Couchsurfens“ neu und ungewohnt sein, denn schließlich wurden wir noch auf die Minimierung von Risiken jeglicher Art und damit gleichermaßen auf die Maximierung von Sicherheiten geprägt. Wenn es soweit ist, dann werde ich Euch hier bestimmt davon berichten, doch falls Ihr jetzt schon Lust aufs „Couchsurfen“ bekommt, dann meldet Euch doch einfach schon einmal in den entsprechenden Foren an oder stellt selbst eine “Couch“ zur Verfügung. Auch das ist ja bereits ein kleines Abenteuer, denn schließlich weiß man vorher nicht wirklich, wer da zu Besuch kommt und bei einem nächtigt. 😉
Ein weiteres kleines Abenteuer, das ich problemlos in meinen Alltag einbauen kann und dabei auch noch etwas Gutes und Sinnvolles tue, ist für mich das „Foodsharing“. Hierbei stelle ich anderen (mir fremden) Menschen Lebensmittel zur Verfügung, die ich entweder nicht mehr brauche oder aus sonstigen Gründen bereit bin abzugeben. Wenn ich ehrlich bin, dann empfinde ich das schon als ein richtig großes Abenteuer, das für mich selbst viele Schätze bereithält. Ich tue etwas, was das Bild unserer Gesellschaft verändern kann, nämlich dann, wenn es möglichst viele andere Menschen auch machen. Ich habe die Möglichkeit andere, mir fremde Menschen kennenzulernen und ich helfe mit, eine neue Ideologie des Teilens in die Welt zu tragen – und das ist doch wohl wirklich mal ein großes Abenteuer – oder?!
Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare, Meinungen oder Anregungen! Bis dahin grüße ich Euch ganz herzlich und wünsche Euch viele kleine und große Abenteuer, die Euren Alltag lebendig halten!
9. Dezember 2013 um 22:42 Uhr
Hallo Monika, das freut mich sehr, dass Dich mein Artikel zum Thema „Abenteuer“ inspiriert hat! Mir gefällt der Aspekt, dass Abenteuer subjektiv sind, das ist ein guter Punkt. Sehr schön auch Dein #microadventure und die geplanten neuen Abenteuer – Couchsurfing steht z.B. auch noch auf meiner Liste! 😉 Ich wünsch Dir jedenfalls viel Spaß bei diesen Abenteuern!!!
11. Dezember 2013 um 11:46 Uhr
Hallo Susi,vielen Dank für Deine Nachricht … ich hoffe wir tauschen uns über unsere Erfahrungen bzgl. des Couchsurfens hier aus. Würde mir gefallen. Ich habe irgendwo einen Artikel entdeckt, dass es gerade für Familien ein wirklich spannendes Unternehmen ist, wobei ich ja immer die Befürchtung habe, dass es mit mehreren Personen immmer schwieriger wird, eine „Couch“ zu finden … aber mal sehen, ob es klappt und wie es wird LG Monika
4. Januar 2014 um 20:12 Uhr
Wunderbar! Ich finde es gut, dass du Couchsurfen probieren möchtest, unabhängig vom Alter. Ich habe bisher nur positive Erfahrungen damit gemacht und verlasse mich grundsätzlich auf mein Bauchgefühl, sowohl bei der Auswahl der Gäste auf meiner Couch als auch bei der Suche nach einem Host, wenn ich selbst unterwegs bin.
4. Januar 2014 um 20:19 Uhr
Ich bin wirklich mal gespannt … und falls Du mal im Bergischen unterwegs sein solltest, bist Du natürlich herzlich eingeladen – hier gibt`s ne vegan-vegetarsiche Couch 😉
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10. April 2021 um 8:54 Uhr
Hallo Monika!
Dein Artikel hat mir sehr gut gefallen.
Ich versteh nicht warum man sich mit Ü40 alt fühlt ich werde mittlerweile 59
was solls.
Ich erlebe Abenteuer auf Reisen sobald mir ein Missgeschick passiert – da kann immer ein kleines Abenteuer entstehen.
Nicht immer rationell denken u. sich treiben lassen. Es ist sehr spannend wo man dann landet