Zwei Wochen mit fast 3000 er-fahrenen Kilometern durch die atemberaubende Auvergne liegen hinter mir. Eine Landschaft, wie sie abwechslungsreicher nicht sein könnte, ein Urlaub, wie man ihn individueller kaum gestalten könnte. Was bleibt sind unvergessliche Eindrücke, die Erfahrung, dass es Abenteuer und authentische Reisegebiete auch bei uns in Europa noch zu entdecken gibt und viele Tipps für kommende Auvergene – Abenteuer!
Die Auvergne – ein modernes Abenteuerland?!
Ganz unzweifelhaft: JA!
Fast 3000 km bin ich nun mit meinem kleinen „Oldtimer-Wohnmobilchen“ in den vergangenen zwei Wochen durch die Lande gezogen – immer auf der Suche nach authentischen Erlebnissen, Abenteuern und Ursprünglichkeit. In der Auvergne bin ich zweifelsohne fündig geworden und schon jetzt steht fest, es wird nicht bei dieser einen Rundreise bleiben. Das war lediglich ein erstes Kennenlernen und Begegnen. Ich habe Erfahrungen gesammelt, die es umzusetzen gilt und vielleicht ist auch für Euch die eine oder andere Erfahrung dabei, die Ihr für Euren Auvergne Trip nutzen könnt …
Für mich ist es immer wieder unglaublich zu erfahren, wie viele Eindrücke man in einer so kurzen Zeitspanne von zwei Wochen aufnehmen kann. Ich muss gestehen, für mich waren es zu viele, als dass ich sie hier alle wiedergeben könnte. Doch einiges ist geblieben und das möchte ich gerne mit Euch teilen und Euch gleichermaßen ermuntern, dieses unglaubliche Reisegebiet einmal selbst zu erkunden. Es lohnt sich und ich denke, es kann nur begeistern!
Da ich hier nur einen Gesamtüberblick geben und meine generellen Eindrücke und Erfahrungen widergeben möchte, werde ich zu einzelnen Etappen meiner Reise Einzelberichte schreiben. Auf diese Weise wird es übersichtlicher und ich selbst habe Gelegenheit, die Reise noch einmal gedanklich zu erleben und zu genießen. Ich hoffe Ihr habt Lust, gemeinsam mit mir auf die Reise zu gehen!
Meine Reise-Route:
Erreicht habe ich die Auvergne über seine nördliche Seite und die kleine Stadt Moulins, die jedoch so viel zu bieten hat, dass ich Euch auch hierzu einen gesonderten Bericht schreiben möchte.
Weiter ging es in die Hauptstadt der Auvergne, nach Clermont Ferrand, wo ich den Puy de Dome besucht habe. Über 110 Einzelvulkane prägen hier das Landschaftsbild in wirklich einzigartiger Art und Weise. Der 1465 m hohe Puy de Dome bietet einen atemberaubenden Überblick über diese natürliche Vielfalt aus unterschiedlichsten Wäldern, Heidelandschaften, Bergwiesen und ursprünglichen Kraterseen.
In südlicher Richtung ging es weiter zum Zentralmassiv Sancy. Leider waren bereits hier aufgrund der Witterungsverhältnisse noch einige „Cols“ (Passstraßen) gesperrt. Daher hier mein erster Tipp: Wer wirklich alles sehen und erfahren möchte, sollte die Auvergne ab Mai bereisen. Dann dürften auch die letzten Passstraßen schneefrei und damit befahrbar sein. Allerdings ist es auch ein tolles Erlebnis, sich bei strahlendem Sonnenschein in die letzten Schneereste fallen zu lassen.
Je weiter man sich in südliche Richtung bewegt, um so mehr verändern sich die Wälder und die Bergwiesen, mit ihrer unbeschreiblichen Pracht an Wildblumen. Man hat das Gefühl jeden Moment kommt „das Heidi“ irgendwo barfuß und lachend um die Ecke gelaufen. 😉
Südwestlich ging es zu den Monts du Cantal, dem Rest, des größten Vulkans Frankreichs. Für mich mit die schönste Gegend, wohl wegen seiner Ähnlichkeit zu den Pyrenäen. Enge kleine Passstraßen, verschlungen und in schwindelnde Höhen führend, sagenhafte Ausblicke in die von Flüssen durchzogenen Täler und einsame Bergbauernhöfe verzaubern die Landschaft. Nicht verpassen sollte man die kleine Stadt Murat, die durch ihren terrassenförmigen Aufbau einfach wunderschön ist und in der man äußerst lecker und günstig essen gehen kann. (Auch hierzu folgt ein gesonderter Bericht.)
Einer der südlichsten Punkte der Auvergne – Rundreise dürfte Le-Puy-en-Velay sein, dem berühmten Startpunkt französischer Pilger, auf ihrem langem Weg nach Santiago de Compostela. Und zurück führte mich mein Weg dann ein Stück an der wunderschönen Loire entlang, weiter durch das Allier-Tal Richtung Thiers und Vichy und dann langsam aber sicher wieder in Richtung Moulins. Es folgten zwei weitere Übernachtungen außerhalb der Auvergne und dann musste ich vorläufig endgültig Abschied nehmen.
Auf meiner Rückreise habe ich auf der Autobahn das Schild „Vulkanpark Eifel“ entdeckt und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Wer Vulkane und Vulkanlandschaften erleben will, der kommt um die Auvergne nicht herum! Nichts gegen die wunderschöne Eifel, aber mit der Ursprünglichkeit und Einzigartigkeit der Auvergne kann sie sich wohl leider nicht (mehr) vergleichen.
Meine Erfahrungen und die daraus resultierenden Tipps:
- Frankreich und ganz speziell die Auvergne ist das ideale Reiseland für Individualtouristen, Abenteurer und Menschen, die ein Land in seiner Ursprünglichkeit entdecken möchten.
- Ich persönlich kenne kein anderes Land, dass so auf Wohnmobilurlauber eingestellt ist wie Frankreich. Man findet fast in jedem noch so kleinen Ort Ent- und Versorgungsstationen. Es gibt viele kostenfreie Stellplätze oder solche, die lediglich einen kleinen Obolus nehmen, wie beispielsweise Moulin (10 Cent pro Stunde). Campingplätze sind weit verbreitet, man sollte sich allerdings vorher nach den Öffnungszeiten erkundigen. Wer auf diesen Luxus verzichten kann und will, weil er lieber in der „freien Natur“ übernachtet, der kann auch diesem Bedürfnis nach Herzenslust frönen. Ich habe inmitten von blühenden Rapsfeldern übernachtet, direkt am Ufer der Loire und auf dem Gipfel eines Cols. Nirgendwo gab es Probleme. Natürlich ist es in diesem Falle selbsterklärend, den Platz wieder so zu verlassen, wie man ihn vorgefunden hat.
- Die Auvergne ist außerdem ein Wanderparadies, ganz gleich, ob nun zu Fuß oder mit dem Rad. Auch hier gilt, übernachten kann man überall.
- Wer gediegene, urige oder ausgefallene Unterkünfte mag, dem möchte ich die Nattitüde Unterkünfte empfehlen. Hier kann man vom Wellness-Tempel bis zur Übernachtung im Baumhaus alles finden und das auch noch im Einklang mit der Natur!
- Zwei Wochen sind für eine solche Rundreise eindeutig zu wenig Zeit. Drei Wochen sind deutlich besser, vier Wochen super und sechs Wochen einfach nur genial. Damit wären für alle Eltern die Sommerferien die ideale Reisezeit.
- Keine Angst vor Sprachbarrieren!!! Ich selbst kann leider nur ein paar Brocken Französisch. Dennoch komme ich immer wieder prima durchs Land und lerne bei jedem Urlaub ein wenig mehr Französisch hinzu. Ein schlichtes „Bonjour“ öffnet Ohren und Herzen und die (Völker-) Verständigung klappt mit Händen, Füßen und viel Gelächter. Mein Vater, der noch nie in Frankreich war und die Sprache nicht erlernt hat, hatte bereits ab Mitte der ersten Woche genügend französische Vokabeln aufgeschnappt, dass er (manchmal sehr zu meinem Leidwesen ;-)) überall die Leute ansprechen und ein Schwätzchen halten konnte.
- Mein letzter Tipp: Fahrt hin, entdeckt die Auvergne und überzeugt Euch selbst von der Vielfältigkeit und Einzigartigkeit dieses Reisegebietes. Doch vorher – schwelgt gemeinsam mit mir in Erinnerungen, an zwei tolle Wochen voller Abenteuer und Freiheit!
Weitere Informationen findet Ihr hier:
Moulins – der historische Start in unser Auvergne-Abenteuer
29. April 2014 um 13:25 Uhr
Die Auvergne steht bei mir auch noch auf der Liste zu besuchender Regionen in Frankreich. Freue mich deshalb schon auf deine Einzelberichte zur späteren Inspiration.
Aber erst einmal geht es für mich ins Périgord. Nur noch anderthalb Monate warten!
LG Kristine
29. April 2014 um 17:42 Uhr
Hallo liebe Kristine, Périgord hört sich auch spannend an! Dann tauschen wir uns aus und anschließend haben wir beide neue Reiseziele ;-)! LG Monika
29. April 2014 um 14:37 Uhr
Hört sich toll an. Frankreich fehlt mir ja irgendwie fast noch komplett auf meiner Karte. Irgendwie bin ich immer nur durchgefahren. Naja, an nun mit Schulferien an der Backe werden wir das bestimmt demnächst mal angehen. Und ich bin sehr erstaunt, daß man in Frankreich scheinbar einfach so wild campen darf. Das ist in vielen Ländern ja nun echt nicht so einfach. GlG, Nadine
29. April 2014 um 17:40 Uhr
Hallo Nadine, ich habe bisher wirklich noch nie Probleme damit gehabt, ganz im Gegenteil, einmal hat ein Mann uns morgens sogar zum Kaffee eingeladen und uns frisches Gemüse aus seinem Garten angeboten. Frankreich ist echt ein Paradies für alle Camper! LG Monika
30. April 2014 um 9:52 Uhr
Ich hatte ja bisher eher immer eine Abneigung gegen Frankreich, was allerdings nicht an Frankreich selbst liegt sondern an meinen nicht vorhandenen Sprachkenntnissen und der damit verbundenen Angst vor den Franzosen. Nun habe ich schon so viel Gutes gehört, dass ich am Sonntag ebenfalls nach Frankreich aufbrechen werde und mich schon unheimlich darauf freue. Wenn ich deinen Bericht so lese, kann ich die Auvergne gleich noch als Wunschziel zu meiner Bucket List hinzu fügen. Ich freue mich auf die Einzelberichte!
30. April 2014 um 10:26 Uhr
Hallo Naninka,
das habe ich schon von ganz vielen gehört. Aber ganz ehrlich, ich bin mit meinen paar Brocken Französisch wunderbar klar gekommen und es macht mir Spass, bei jeder Reise ein paar Wörter mehr zu lernen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sobald Du mit einer französischen Begrüßung beginnst und damit signalisierst, dass Du Dir Mühe gibts etwas Französich zu sprechen, die Franzosen äußerst freundlich und hilfsbereit sind. Ich habe übrigens immer einen kleines Wörterbuch in der Tasche für den Notfall. 😉 … Dabei bleibt meine Aussprache dann aber immer noch ein Fiasko … klappt aber trotzdem :-). Das ist wie mit allem im Leben, man darf das alles nicht so eng sehen und sollte auch mal über sich selbst lachen können. Ich hab mir immer vorgestellt, wie sich den Franzosen bei meinen Spachversuchen die Zehennägel aufrollen. Aber was soll´s, dann hat man wenigstens was zu lachen und das verbindet und wird überall auf der Welt verstanden. Ich wünsch Dir ganz viel Spass in Frankreich … wo geht es denn hin? LG Monika
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23. Mai 2014 um 0:50 Uhr
Vulkane? Wo!?! Vielen Dank für die spannende Zusammenfassung. Ich bin selber erst vor kurzem auf diese Region gestossen und seither steht sie auch bei mir auf der immer länger werdenden To-Do-Liste. Denkst du, dass man auch in einer Woche einen vernünftigen Überblick bekommen kann?
26. Mai 2014 um 16:54 Uhr
Hallo Oli,
eine Woche ist schon wirklich kurz, dann würde ich mir lieber ein Teilgebiet raussuchen und besuchen. Empfehlen würde ich Dir dann die Monts du Cantal, um Puy Mary oder eben das Gebiet um Clermot Ferrand. Die Monts du Cantal sind absolut ursprünglich und hier findest Du viele traumhaft „einsame“ Gebiete, der Vorteil bei Clermont Ferrand ist natürlich die Erreichbarkeit per Flieger, was dann auch wieder Zeit spart.
28. Mai 2014 um 1:33 Uhr
Ich schau mal, was ich genau machen werde. Seit ich wieder in Europa lebe, sollte ich ja schon den alten Kontinent etwas besser kennenlernen…
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14. Juli 2016 um 11:16 Uhr
Liebe Monika Baum,
was für ein schöner Text über diese Region. Vielen Dank dafür! Wir wollen ohnehin genau dorthin, ins Cantal, aber nun nur noch mehr.
Das einzige, was uns Sorgen macht, sind die Steigungen. Wir fahren ein sehr altes Hypermobil aus dem Jahr 1979. Es fährt wirklich nur maximal 90, 95 kmh. Du warst ja anscheinend auch mit einem älteren Gefährt unterwegs? Mit welchem denn?
Und waren die Steigungen zu bewältigen – wenn man z.B. größere Straße zum jew. Ziel nimmt und dann vor Ort eben etwas langsamer wird?
Ich wäre dankbar über eine Antwort.
Herzliche Grüße von Dörte
22. Juli 2016 um 11:34 Uhr
Liebe Dörte,
ich war auch mit einem ganz alten Wohnmobil dort (ein Mitsubishi L300). Mein „Fliewatüüt“ ist mittlerweile 33 Jahre alt und hat Oldtimerstatus. Wegen der Steigungen würde ich mir keine Sorgen machen. Ich bin überall raufgekommen, notfalls im ersten Gang. Wir haben auch die Pyrenäen geschafft. Wenn es möglich ist und sich hinter mir schnellere Autos angesammelt haben, dann fahre ich kurz rechts ran und lasse diese vorbei. In der Regel will an solchen Orten aber auch niemand schneller fahren, schließlich ist dafür die Landschaft viel zu schön.
Ich wünsche Dir ganz viel Spaß bei Deinen Reisen und wenn Du Lust hast, dann schreib einfach mal, wie es Dir gefallen hat!
Liebe Grüße Monika
28. Februar 2017 um 11:49 Uhr
Ich bin letztes Jahr durch Südfrankreich gewandert, darunter auch streckenweise durch die Auvergne. Die Landschaft war (im Sommer) wirklich traumhaft.
Da habe ich zum ersten Mal gedacht, dass man nicht erst nach Amerika reisen muss, um schier endlosen Weiten zu begegnen ;).
Die Sprachbarriere hatte auch mir wie manch anderem hier jahrelang Angst vor einer Frankreichreise gemacht. Tatsächlich habe ich es immer noch lieber, auch ein richtiges Gespräch oder eine Menge Smalltalk austauschen zu können.
Definitiv habe ich in Südfrankreich aber gemerkt, dass man auch ohne Französischkenntnisse sehr warmherzig und gastfreundlich empfangen wird. Eine schöne Erfahrung :).
Liebe Grüße,
Marie
28. Februar 2017 um 17:27 Uhr
Oh liebe Marie,
wenn ich Dich vom Wandern erzählen höre, dann kommt gleich wieder Sehrnsucht in mir auf! Da freue ich mich schon gleich wieder auf die nächsten Reisen! Liebe Grüße Monika
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