Von Aviemore aus verlasse ich langsam die zentralen Highlands Richtung Nord-Osten. Über die A9 geht es nach Inverness, die Hauptstadt der Highlands. Dann zieht es mich weiter in die Regionen Sutherland, Caithness und Ross bis zum Loch Fleet, wo ich mein Nachtlager naturverbundener kaum aufschlagen könnte.
Rund ein Viertel aller Highländer leben in Inverness, der Stadt Schottlands, der man nachsagt, ihren Bewohnern eine extrem hohe Lebensqualität zu bieten. Immerhin zählt diese mittlerweile ca. 45.000 Einwohner. Da ich mich persönlich jedoch lieber den Naturschönheiten Schottlands widme, zieht es mich unversehens weiter und ich folge stattdessen noch ein gutes Stück der A9, Richtung Norden. Damit nähere ich mich den Regionen Sutherland, Caithness und Ross, wo die Landschaft zunehmend flacher und durch die weiten bewirtschafteten Felder auch ländlicher wird.
Auf der Höhe von Fearn verlasse ich die A9, um die kleine Landzunge am Dornoch Firth zu erkunden. Idyllisch liegen hier die kleinen Küstenorte Hilton und Portmahomack, mit ihren kleinen Hafenbecken an angrenzenden Steilküsten.
Weiter geht es nach Tain, wo ich endlich wieder eine Tankstelle finde und dann nach Dornoch, einem äußerst gemütlichen kleinen Ort, in dem, man höre und staune, Madonna ihren Sohn Rocco taufen ließ. Dabei dürfte dieser Ort wohl im wahrsten Sinne des Wortes aus allen Nähten geplatzt sein. 😉 Dennoch finde ich es interessant zu sehen, dass eben bei bestimmten – meist emotional geladenen Ereignissen – doch so ziemlich jeder auf traditionelle Werte zurückgreift, selbst eine Popikone wie Madonna, die sich viele Jahre öffentlich gegen ihre wohl sehr christlich geprägte Kindheit widersetzte.
Folgt man der Coast Road hinter Dornoch weiter, wird es wieder abgelegener und man hat die Chance Tiere zu beobachten, die man sonst in der Regel nicht so leicht zu Gesicht bekommt. Der Meeresabschnitt vor dieser Küste ist dafür bekannt, dass er viele Delphine beherbergt und man nördlich von dem kleinen Ort Embo herrlich Seehunde beobachten kann.
Am Loch Fleet, nahe bei Littleferry finde ich eben diese Seehunde auf einer Sandbank und mit ihnen einen wunderschönen Platz zum Übernachten. Doch bevor ich das mache lasse ich mir natürlich das Seehund-Spektakel nicht entgehen, das sich dort nur wenige Meter von meinem Wagen entfernt auf einer Sandbank abspielt. Ich hoffe bloß, ich behalte über Nacht trockene Füße, denn das Wasser reicht tatsächlich bis ca. drei Meter vor meinen Wagen.
Habt Ihr Lust auf mehr Schottland-Erlebnisse? Dann schaut doch mal hier rein … Viel Spaß beim Entdecken!