Regentage im Urlaub müssen keine verlorenen Tage sein. Das zeigt mein Besuch in Landeck, im schönen West-Tirol. So vieles, dass es zu entdecken gibt und gerade in einer Genussregion muss man an solchen Tagen wohl eher aufpassen, dass es im wahrsten Sinne nicht zu viel des Guten wird. Ich für meinen Teil konnte an diesem Regentag jedenfalls genussvoll für mich nutzen, auch wenn die geplante Wanderung „Tiroler Edle“ leider nicht stattfinden konnte.
Schloss Landeck – Geschichtsträchtig und damals wie heute voller Leben
Dass alte Schlösser unweigerlich voller Geschichte und Geschichten stecken, ist ja weithin bekannt. Manchmal ist es spannend, diesen Geschichten nachzuspüren, manchmal aber auch gähnend langweilig. Schloss Landeck hat hier sicherlich spannende Geschichten zu erzählen, vor allem, da sie einen erstaunlichen Bezug zu sehr aktuellen Situationen erkennen lassen. Besonders ist aber sicherlich außerdem, dass hier auch heute noch das Leben und die Liebe gefeiert werden …
Statt „totem Gemäuer“ ist Schloss Landeck heute ein vielbesuchtes Veranstaltungs- und Kulturzentrum, in dem neben der Dauerausstellung zur Geschichte der Region auch aktuelle Arbeiten von regionalen Künstlern zu bestaunen sind. Außerdem können Teile des Schlosses für private oder geschäftliche Feierlichkeiten angemietet werden und der ehemalige Gerichtssaal steht jungen Paaren für Trauungen offen.
Selbst die Kleinsten kommen hier auf ihre Kosten, denn sie werden in einer abenteuerlichen Schatzsuche durch das Schloss geführt und haben somit die Möglichkeit, durch das Lösen kniffliger Aufgaben, nicht nur eine Menge über das Leben auf dem Schloss zu erfahren, sondern außerdem am Ende ihren eigenen, ganz persönlichen Schatz zu finden.
Besonders beeindruckt hat mich die im Schloss dargestellte Geschichte der Schwabenkinder, sowie die aktuelle Vernissage des Fotografen Roland Peintner.
Die Dauerausstellung über die „Schwabenkinder am Weg“ erzählt die bewegende und verzweifelte Geschichte von der aus tiefster Not heraus geborenen Notwendigkeit der Kinderarbeit, gegen Ende des 18. Jahrhunderts.
Ganz anders, aber nicht weniger beeindruckend, die aktuelle Ausstellung zeitgenössische Fotokunst von Roland Peintner. Unglaublich, wie dieser Künstler Situationen einzufangen und widerzuspiegeln vermag! Von seiner Fotokunst sagt Roland Peintner selbst: „Meine Bilder sind eigentlich Selbstportraits, die irgendwo zwischen Realität, Phantasie und Träumen liegen.“ Wenn das nur annähernd stimmt, dann muss es sich bei ihm wohl um einen Menschen handeln, dessen äußere Wahrnehmung von einer tiefen Empathie zu seinem Gegenüber getragen wird. – Für mich gleichermaßen beeindruckend wie berührend! Auf jeden Fall aber sehr empfehlenswert!
Zu Gast beim Tiroggl-Bäcker
Mit dem Brot ist das ja heute so eine Sache. Seitdem fast jede größere Supermarktkette eigene „Brotmaschinen“ hat und man das Brot für wenige Cent „nachgeschmissen“ bekommt, kann man ja vor allem eines feststellen … wirklich gutes und wohlschmeckendes Brot zu bekommen wird immer schwieriger. Ich für meinen Teil halte mich da gerne an einen Bäcker, der jeden Samstag einen Stand auf unserem Wochenmarkt hat, und kaufe dort das Brot aus natürlichem Sauerteig, das ganz ohne künstliche Zusatzstoffe auskommt.
Ähnlich verhält es sich beim Tiroggl. Auch hinter dieser regionalen Spezialität steht ein engagierter Bäcker, mit dem Wunsch, seinen Kunden ein regionales Produkt, ohne Zusatz-Schnickschnack, dafür aber mit umso mehr Geschmack bereitzuhalten. Was einfach klingt, kostet jedoch in der Praxis sehr viel Mühe. So muss sichergestellt werden, dass auch alle anderen verwendeten Zutaten nicht nur regional sind, sondern auch höchsten Qualitätsanforderungen gerecht werden. Es muss ein Müller gefunden werden, der entsprechende Maschinen für kleinere Mengen Getreide bereithält und es muss natürlich auch Kunden geben, die bereit sind einen entsprechend höheren Preis für ein gutes Produkt zu zahlen. Doch dass Qualität und guter Geschmack nicht aus der Mode kommen, das beweist die Initiative Genusswerkstatt Tirol West, die nicht müde wird mit ihren Produzenten, Händlern und Gastronomen in Kooperation mit der Tiroler Berufsfachschule für Tourismus und Handel immer wieder neue Köstlichkeiten aus den regionalen Produkten zu kreieren, um sich selbst und ihre Gäste mit diesen zu verwöhnen.
Der Grauhviehmilch-Chocolatier
Zu Gast im Schokoladenhimmel, das erlebt man sicherlich auch nicht alle Tage. Für gewöhnlich genießt man Schokolade ja einfach und denkt nicht weiter darüber nach, höchstens wenn man am Hosenbund merkt, dass es vielleicht doch ein wenig viel des Guten war. Was es aber tatsächlich alles zu wissen und zu beachten gibt bei Schokolade, das erfahren wir bei einer Führung durch die Schokoladenmanufaktur „Tiroler Edle“ und bei der sich anschließenden Verköstigung. Das Besondere hier, die „Tiroler Edle“ wird ausschließlich aus der Milch der tatsächlich edel aussehenden Grauvieh-Kühe hergestellt.
Der Chocolatier Hansjörg Haag verarbeitet diese zusammen mit anderen edlen regionalen Produkten, wie beispielsweise dem international preisgekrönten Edelbrand aus dem Hause Christoph Kössler zu einem kulinarischen Hochgenuss. Vergessen werden darf dabei allerdings nicht, dass die Ideengeberin zu dieser regionalen, wenn mittlerweile auch international begehrten Köstlichkeit – wie sollte es anders sein – eine Frau war, Therese Fiegl.
Die „Tiroler Edle“ schmeckt aber nicht nur edel, hinter ihr steht auch eine äußert edle Haltung. So wird bei dem Bezug der ausgesuchten Kakaosorten auf einen Handelspreis geachtet, der über dem Fair Trade-Niveau liegt. … Ob ich allerdings angesichts des Genusses so edel sein kann und meine mitgebrachten Schokoladen teilen werde, dass weiß ich ehrlich gesagt noch nicht … ein kleines Schmankerl möchte ich Euch aber dennoch nicht vorenthalten. Und zwar zwei halbe Gutscheine, für zwei ganze Tafeln „Tiroler Edle“! Diese verlose ich hier auf dem Blog bis zum 30.09.2015. Hinterlasst einfach Eure E-Mail-Adresse mit einem kleinen Kommentar unter diesem Artikel und Ihr seid automatisch im Los-Topf. Eingelöst werden kann der Gutschein in der Konditorei Haag, in Landeck … der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen.
Wenn Ihr Lust auf mehr schöne Reisetipps für West-Tirol habe, dann schaut doch einfach mal hier vorbei:
Weitere interessante Berichte findet Ihr außerdem bei Angelika von Wieder Unterwegs und bei Christina und Thomas von City Sea Country … viel Spaß beim Entdecken!
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich für diese wundervolle Einladung bei der Ferienregion Tirol West.
Pingback: Zams und ihre wildromantische Klamm, der Zammer Lochputz | Entdecker(g)reise
18. April 2021 um 21:17 Uhr
Vielen Dank für den tollen Beitrag. Sie haben Recht, Regentage im Urlaub müssen keine verlorenen Tage sein. Toll, das dies Ihr Besuch in Landeck, im schönen West-Tirol zeigt. Dieser Ort, interessiert mich auch schon seit längerem, weswegen ich dieses Jahr gerne meinen Urlaub dort verbringen würde. Aus diesem Grund suche ich nun ein haustierfreundliches Hotel in Zams im Bezirk Landeck.