Diesmal hat es mich auf den Bergischen Streifzug Nr. 8 verschlagen, den Steinhauerpfad, der auf wunderschön verschlungenen Pfaden über die Höhen und in die Wälder von Lindlar führt. Wie immer auf den Bergischen Streifzügen gibt es neben wunderschönen Landschafts- und Natureindrücken auch noch eine Menge Wissenswertes über den Weg und seine Geschichte zu erfahren. Ich habe also mal wieder eine Menge zu erzählen!
Vom tropischen Meer zum begehrten Stein, so lautet das Thema des Steinhauerpfades. Beim Lesen dieses Satzes fällt es mir zugegebenermaßen ziemlich schwer, ein tropisches Meer in irgendeiner Art und Weise mit Lindlar in Verbindung zu bringen.
Doch beim Lesen der Informationstafeln und des Wanderführers zu den Bergischen Streifzügen wird mir relativ schnell klar, dass hier von einer Entwicklung die Rede ist, die rund 390 Millionen Jahre zurückliegt. Hier wurde im wahrsten Sinne des Wortes der Grundstein zu der noch heute beliebten Lindlarer Grauwacke gelegt, die damals wie heute den Ort prägt, dort abgebaut und in alle Herrenländer verschickt wird.
Unterwegs auf dem Steinhauerpfad erzählen die Infotafeln von der beschwerlichen Arbeit der Steinhauer. Abstecher in die einzelnen Steinbrüche machen dieses Bild greifbarer und die Urwüchsigkeit des Geländes tut ihr Übriges dazu.
Längst ist der Abbau nicht mehr so beschwerlich und vieles wird von großen Maschinen übernommen – auch hierüber wird spannend und eindrucksvoll berichtet.
Doch die Wegführung selbst, die Natur, die geschwungen gewachsenen und zum Teil mit Moos und Efeu bewachsenen Bäume, die Naturbelassenheit des Weges und die fast schon mystische Atmosphäre beeindrucken und begeistern mich noch viel mehr. Selten hat mich eine Wanderung so sehr geerdet und glücklich gemacht, wie diese. Vielleicht ja auch, weil ich in so netter Begleitung unterwegs war, vielleicht aber auch einfach nur, weil es sich bei dem Steinhauerpfad um einen wirklich wunderschönen Weg handelt.
Der Weg ist erstklassig markiert und führt ausgehend vom Ortskern in Lindlar über verkehrsberuhigte Straßen aus dem Ort heraus, auf die Höhen von Lindlar. Dort geht es vorbei an saftigen Wiesen, wunderschönen Wälder und über abenteuerliche Wegführungen. Zwischendurch hat man immer mal wieder die Möglichkeit zu Aussichtspunkten zu gelangen, die nicht nur einen Blick in die heutigen Steinbrüche bieten, sondern außerdem herrliche Weitsichten über das Bergische Land.
Unterwegs passiert man so abenteuerliche Etappenpunkte wie das „Schaufenster in die Urzeit“, die „Ruine Steinbruchhaus“ und schließlich den Friedhof von Lindlar, auf dem bis heute wahre Schätze der Lindlarer Steinmetzkunst zu sehen sind.
Der Weg startet und endet auf dem Marktplatz von Lindlar, gleich vor dem Büro der Lindlar Touristik und ist mit seinen 5,6 km auch in der Woche ein gute Wahl.
Mir hat der Weg richtig gut gefallen und ich kann Euch versichern, das Lächeln, das mir dieser urwüchsige Weg ins Gesicht gezaubert hat, hat noch eine ganze Weile nachgewirkt!
Von daher wünsche ich Euch wie immer ganz viel Spaß beim Nachwandern und Selbstentdecken!
Eure Monika
von Entdecker(g)reise
Ü40 Reisen & (Er)lebe(n)
… und älter werden kann ich später noch!
Wenn Ihr Lust auf mehr Wanderinspirationen habt, dann findet Ihr die hier und außerdem freue ich mich über Eure eigenen Erfahrungen, Kommentare, Grüße … u u u
Der Bergbauweg – Auf Streifzug durch das Bergische Land
Der Bensberger Schlossweg
Wandern im Bergischen Land: die Wasserlandroute
Pingback: Probewanderung zur Bergischen 50 | Entdecker(g)reise