Die Zwillingsbucht von Korfu ist mittlerweile durch Bilder vielen ein Begriff. In der Regel handelt es sich dabei um Luftaufnahmen. Selbst bei TUI prangerte sie so bereits auf dem Urlaubsprospekt. Man darf also getrost davon ausgehen, dass es sich hierbei um einen der schönsten Orte Korfus handelt. Zum Glück aber erreicht man die Zwillingsbucht nur über einen doch halbwegs anspruchsvollen Wanderweg, sodass sie bis heute ein Geheimtipp geblieben ist.
The Path – das alte handbemalte Schild ist der einzige Hinweis zu einem der schönsten Orte Korfus. Folgt man dieser Richtungsanzeige, fällt es einem zu Beginn einigermaßen schwer, den Weg über die Felsen und Geröllberge als so etwas wie einen Wanderweg zu identifizieren. Durchhalten ist angesagt, denn der erste halbe Kilometer sieht erst einmal so aus, dass man knapp oberhalb des Meeres über die Felsen klettert. Dann folgt ein weiteres Schild, das in Richtung des Berges zeigt, den man als Nächstes hoch muss. Ich denke jede Bergziege hätte ihre wahre Freude an diesem Weg!
Um die Temperaturen mit einzubeziehen, habe ich mich erst gegen vier Uhr nachmittags auf den Weg zur Zwillingsbucht gemacht. Während ich nun diesen Berg hier emporklettere und immer wieder stehen bleiben muss, um zu verschnaufen und einen Schluck aus meiner Wasserflasche zu trinken, denke ich mir, dass eine weitere Stunde später sicherlich noch cleverer gewesen wäre, oder aber ein Aufbruch in den frühen Morgenstunden. Dann vielleicht mit Proviant für den ganzen Tag, denn in der Zwillingsbucht kann man herrlich schwimmen, schorcheln und den Tag verbringen.
Immer weiter führt der schmale Pfad den dicht bewachsenen Berg empor. An vielen Stellen muss man schon eine gute Trittsicherheit haben. Dafür belohnt der Weg immer wieder mit den herrlichsten Aus- und Weitsichten auf die wunderschöne Bucht Agios Georgios und auf das Ionische Meer.
Irgendwann erreiche ich das Hinweisschild zu einer Taverne in Afionas, auf dem witzigerweise auch noch die Rufnummer eines hiesigen Taxifahrers vermerkt ist. „OK“, denke ich mir, „Ein Taxi wäre jetzt genau das Richtige!“ … „Quatsch … ich bin doch kein Weichei!“
Also wandere ich weiter und zum Glück bin ich mittlerweile auch an der Spitze des Berges angelangt. Von hier aus geht es zur Zwillingsbucht nur noch bergab. Da der Weg aber auch hier weiterhin über Felsen führt, ist auch das nicht so ganz ohne. Langsam und aufmerksam komme ich meinem Ziel jedoch immer näher. Einige hundert Meter, bevor die Zwillingsbucht erreicht ist, gibt es noch einmal einen wundervollen kleinen Aussichtspunkt, von dem aus man herrliche Bilder machen kann. Dann geht es das letzte Stück bergab und ich stehe in der Mitte zwischen beiden Buchten. Da in der rechten Bucht mehr Sandstrand ist, entscheide ich mich für diese Seite. Schnell breite ich das mitgebrachte Strandtuch aus, ziehe Schuhe und Wanderkleidung aus und dann geht es auch schon ab ins Wasser. Es ist einfach herrlich, sich hier nach einer anstrengenden Wanderung abkühlen und ausruhen zu können! Während meines Aufenthaltes finden zum Glück auch nur wenige Menschen den Weg hier herunter und so ist es unheimlich schön, hier einige Stunden zu verbringen.
Irgendwann trete ich den Rückweg an, diesmal direkt hoch nach Afionas, weil ich dort in einer der Tavernen noch zu Abend essen und den herrlichen Sonnenuntergang genießen möchte. Dieser Weg ist etwas leichter zu gehen, als der anfängliche „Bergziegenpfad“. Aber dennoch bergauf heißt bergauf und so bin ich dann doch einigermaßen geschafft, als ich oben in Afionas ankomme. Nach einem kühlen Glas Wasser, dem anschließenden herrlichen Essen und einem Glas Wein ist auch das wieder vergessen. Was folgt ist ein atemberaubender Sonnenuntergang und die glücklichen Erinnerungen an den vorangegangenen Tag.
Den Weg, den ich auf meinem Rückweg gewandert bin, kann man als Corfelios-Reisender übrigens auch gemeinsam mit Wanderführer erwandern, allerdings in anderer Reihenfolge, was angesichts der Sonneneinstrahlung sicherlich auch eine gute Idee ist. Hierbei geht es zuerst nach Afionas, dem guten Essen und dem wirklich einzigartigen Sonnenuntergang, danach hinunter zur Zwillingsbucht, wo bereits ein Lagerfeuer und eisgekühlte Getränke warten und als ganz besonderes Highlight gibt es in der Nacht von dort aus einen Bootstransfer, der alle Wanderer wieder sicher in die Bucht bringt – ein Heidenspaß!
Ob nun die eine oder die andere Alternative – bestimmt wird Euch wie mir beides gefallen und ich wünsche Euch dabei wie immer ganz viel Spaß!
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Bedanken möchte ich mich bei Lena, Beatrix, Alex, Sven, Andy und dem ganzen Corfelios- Team für diese unbeschwerte und wunderschöne Reise!