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Der Pfälzer Höhenweg - ein Weg voller Höhepunkte und Glücksmomente ©entdecker-greise.de
Der Pfälzer Höhenweg - ein Weg voller Höhepunkte und Glücksmomente ©entdecker-greise.de

Pfälzer Höhenweg Etappe 2 – von Dannenfels nach Bastenhaus

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Die erste drei km heißt es hier erst einmal steil bergauf, 474 Höhenmeter und 15,2 km wollen erwandert werden … wir kommen uns vor wie im Hochgebirge oder beim Nepal-Trekking 😉 , jedenfalls so lange … bis uns ein älteres freundliches Ehepaar mit Wanderstöcken auf den Fersen ist. Wir schnaufen und pusten, und diese Herrschaften spazieren hier anscheinend mal eben so locker flockig rauf …
Sarah versucht die Situation abzuschwächen, indem sie meint: „Die sind ja auch von hier, die sind das gewohnt!“ OK … die sind aber auch ein ganzes Stückchen älter! … Doch wir schaffen es und kommen zumindest noch vor ihnen oben an. :-) Unterwegs genießen wir dennoch die atemberaubenden Ausblicke, die sich uns hier bieten. Das Wetter ist fantastisch und wir wandern bei strahlendem Sonnenschein. Der Weg und die sich darbietenden Weitsichten sind einfach wunderschön. Ohne die weiteren Touren zu kennen, habe ich jetzt schon das Gefühl, dass diese Etappe die schönste Etappe des Pfälzer Höhenweges sein wird.

2. Etappe ... die ersten drei Kilometer geht es nur bergauf ... ©entdecker-greise.de

2. Etappe … die ersten drei Kilometer geht es nur bergauf … ©entdecker-greise.de

Heute geht es komplett hinauf auf den Donnersberg, dem König der Nordpfalz, der mit 687 m NN der höchste Berg der Nordpfalz ist und fast komplett mit Wald bedeckt ist. Zum Wandern einfach umwerfend schön.
Als Erstes gelangen wir zum Adlerbogen, der 1880 zur Erinnerung an den siegreichen Krieg gegen Frankreich errichtet wurde. Damals spalierten an der einen Seite noch Bismarck, als damaliger Reichskanzler und an der anderen Seite Moltke, als Heerführer. Beide Figuren, wie auch der Adler wurden nach dem letzten Krieg zerschossen und letztlich nur der Adler wieder ersetzt. Vor dem Adlerbogen kommen wir mit dem bereits erwähnten Ehepaar ins Gespräch und die Frau erzählt uns, dass ihr Vater als junger Mann auf diesen Bogen geklettert sei und dort einen waghalsigen Kopfstand gemacht hat. Zu damaliger Zeit war es wohl unter den jungen Männern eine beliebte Mutprobe über diesen Bogen zu klettern, was angesichts der schwindelerregenden Höhe für mich unvorstellbar ist.

Das Ehepaar hat die Mühen des Aufstiegs in Kauf genommen, weil sie gerne an dieser Stelle „dem Papa noch einmal einen Gruß hochschicken wollten„, wie die freundliche Dame mir berichtet. Ich bin total gerührt und freue mich darüber, was für sympathische Menschen ich hier im Pfälzer Land kennenlerne. Als wir noch ein wenig weiter plaudern stellt sich heraus, dass die Beiden im gleichen Hotel übernachten wie wir … „bis später dann„, wir verabschieden uns, wie gute Bekannte und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen, am Abend!

Der Adlerbogen auf dem Donnersberg ©entdecker-greise.de

Der Adlerbogen auf dem Donnersberg ©entdecker-greise.de

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass hier jemand hochklettert ... ©entdecker-greise.de

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass hier jemand hochklettert … ©entdecker-greise.de

Nur wenige Meter höher gelegen erwartet uns noch ein besonderer Platz, denn von hier aus kann man Gleitschirmfliegen … auch unvorstellbar für mich, denn ich glaube ich würde in dem Moment ohnmächtig, indem ich den festen Boden unter mir verlieren würde. :-)
Aber wir sind immer noch nicht am höchsten Punkt angelangt und so heißt es für uns weiterhin höher und höher zu steigen und wieder fällt mir das Motto des Pfälzer Höhenweges ein … dem Himmel so nah. Da ist schon ganz viel Wahres dran!

Und von hier aus kann man abspringen ... zum Gleitschirmfliegen ... ich aber lieber dann doch nicht ... ©entdecker-greise.de

Und von hier aus kann man abspringen … zum Gleitschirmfliegen … ich aber lieber dann doch nicht … ©entdecker-greise.de

Wanderimpressionen auf dem Pfälzer Höhenweg ©entdecker-greise.de

Wanderimpressionen auf dem Pfälzer Höhenweg ©entdecker-greise.de

Dann erreichen wir den Ludwigsturm. Würden wir diesen nun besteigen wären wir auf 702 m NN und damit am allerhöchsten zu erreichenden Punkt auf dem Donnersberg. Nach all den Höhenmetern kann ich mir das aber gut verkneifen und so lernen wir statt dessen Herrn Kopf kennen, einen Mitarbeiter des Donnersbergvereins. Er erzählt uns soviel über Land und Leute, dass uns fast ein wenig schwindelig wird. Außerdem werden wir mit Prospektmaterialien, Wanderkarten und lokalen Schnäpschen versorgt … ich sag`s ja: „Die Pfälzer sind ein superfreundliches und aufgeschlossenes Völkchen! Die stehen uns Rheinländern da in nichts nach!
Nach soviel Input machen wir erst einmal eine kleine Rast im Donnersberger Waldhaus, der höchstgelegensten Gaststätte der Pfalz. Vor einem gemütlichen Holzofen genießen wir einen Cappuccino und machen uns dann wieder auf den Weg.

Der Biergarten vom Donnersberger Waldhaus, dem höchstgelegensten Lokal der Pfaz ©entdecker-greise.de

Der Biergarten vom Donnersberger Waldhaus, dem höchstgelegensten Lokal der Pfaz ©entdecker-greise.de

Bis zum Königsstuhl sind es nur ein paar Meter und auch hier genießen wir erst einmal den sich uns darbietenden Weitblick ins Pfälzer Land. Wirklich atemberaubend, die Ausblicke, die man hier oben vom Donnersberg hat. Wir überlegen, ob wir irgendwo sonst schon einmal so weit schauen konnten und das auch noch in sämtliche Richtungen. … Uns fällt nichts Vergleichbares ein.

Sarah auf dem Weg zum Königsstuhl ©entdecker-greise.de

Sarah auf dem Weg zum Königsstuhl ©entdecker-greise.de

... und hier kommt die Aussicht vom Königsstuhl ©entdecker-greise.de

… und hier kommt die Aussicht vom Königsstuhl ©entdecker-greise.de

So und jetzt wird`s erstmal richtig peinlich. … Hier oben auf dem Donnersberg findet man außer dem spektakulären Adlerbogen, dem Ludwigsturm, dem Waldhaus, der Keltenhütte und dem Königsstuhl außerdem noch eine äußerst bedeutende spätkeltische Stadtanlage. Hier erstreckte sich etwa 130 bis 50/60 v. Chr. eine keltische Großstadt, als Zentralort für das gesamte Umland in der Rheinebene. Heute ist hiervon noch ein Rest der keltischen Stadtbefestigung – der Keltenwall zu sehen – wenn man es nicht wie wir schafft, einfach irgendwie daran vorbei zu laufen … 😉 … ja, jetzt ist es raus … hm … beim nächsten Mal …
Nun ja, wir sind anscheinend schon so im Wanderrausch, dass wir den Keltenwall vor lauter „Herr Kopf und seinen Erzählungen“ verpasst haben. Uns zieht es derweil weiter zur Burg Falkenstein. Unterwegs bemerken wir, dass hier überall an den Bäumen kleine Hinweisschilder und Markierungen befestigt sind. Wir wundern uns, denn diese scheinen nichts mit den anderen Wandermarkierungen zu tun zu haben. Dann treffen wir auf einen jungen Mann, der hier mitten im Wald steht und auf irgend etwas zu warten scheint. Neugierig wie ich bin frage ich natürlich gleich einmal nach, was denn diese Markierungen bedeuten. Wir staunen nicht schlecht, als er uns erzählt, dass hier heute der Donnersberg-Lauf stattfindet. Ein Volkslauf, bei dem Jung und Alt über eine Strecke von 7,2 km und 418 Höhenmetern (!) den Donnersberg hochjoggen. Uns bleibt die Spucke weg, als wir weiter wandern. Wir prusten und schnaufen uns hier hoch und dann gibt es Leute, die hier mal kurzerhand hoch joggen. Unglaublich! Es dauert noch eine Weile, dann kommt uns der erste Läufer in einem unglaublichen Tempo entgegen. Dann folgt eine ganz Weile niemand und dann geht es Schlag auf Schlag … Menschen jeden Alters joggen an uns vorbei. Ich ziehe den Hut! Wirklich bewundernswert, vor allem wenn ich mir das Alter so mancher Läufer hier ansehe.

Die treue Maja ... was für ein gutes Seelchen ... ©entdecker-greise.de

Die treue Maja … was für ein gutes Seelchen … ©entdecker-greise.de

Burg Falkenstein ©entdecker-greise.de

Burg Falkenstein ©entdecker-greise.de

Kurze Zeit später erreichen wir Burg Falkenstein, bei der wir wieder eine kurze Rast einlegen. Von hier aus kann es eigentlich nicht mehr weit bis zu unserem Etappenziel, dem Verwöhnhotel Bastenhaus sein. Nachdem wir uns kurz die Burg ansehen und einen heißen Kakao trinken, wandern wir weiter, die letzten Kilometer Richtung Bastenhaus. Von hier aus gibt es keine nennenswerten Steigungen mehr. Wir lassen den kleinen Ort Marienthal rechte Hand liegen und wandern auf den Höhen zum Bastenhaus. Nach den gestrigen und heutigen Höhenmetern sind wir froh, unser Ziel zu erreichen und freuen uns nun auf einen gemütlichen Abend hier im Hotel … Verwöhnhotel Bastenhaus hört sich doch eigentlich schon ganz vielversprechend an … oder?!

Wundervolle Ausblicke vom Donnersberg ©entdecker-greise.de

Wundervolle Ausblicke vom Donnersberg ©entdecker-greise.de

In der Ruhe liegt die Kraft ... Sarah und Monika dem Himmel gang ganz nah! ©entdecker-greise.de

In der Ruhe liegt die Kraft … Sarah und Monika dem Himmel gang ganz nah! ©entdecker-greise.de

Ich bedanke mich bei Pfalz Touristik e. V. für die Einladung zu diesem wunderbaren Wander-Abenteuer und wünsche Euch ebenso viel Spaß beim Nachwandern, wie wir ihn hatten!

Wollt Ihr wissen, wie es weitergeht? Dann schaut doch einfach hier nach:

Coming soon!

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Autor: Monika Baum

Ü40 und Reise-Greis(in), außerdem (Spät-)Entdecker(in) und Abenteurer(in) aus Leidenschaft

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